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Kurt Faltlhauser

Studium der Volkswirtschaftslehre und der Politischen Wissenschaften an der LMU

Die LMU gab den Anstoß für Kurt Faltlhauser, in die Politik zu gehen. Sie markiert den Anfang einer großen, bedeutenden Karriere in der Politik. Seine Lehrtätigkeit an der LMU hat er auch in seiner aktiven Zeit als Politiker nicht aufgegeben.

Der geborene Münchner begann sein Studium an seiner Heimat-Universität, ging aber bald an die Freie Universität Berlin. Die Erlebnisse dort, wo die Politisierung der Studierenden in den 60er Jahren einsetze, bewogen ihn zurückzukommen und politisch aktiv zu werden. Ausschreitungen, die nach seiner Meinung nichts mit politischer Meinungsäußerung zu tun hatten, körperliche Übergriffe gegen Dozenten und systematische Störungen der Lehrveranstaltungen sollten an der LMU nicht passieren.
Er kandidierte deshalb für das LMU-Studentenkonvent, wurde zunächst Fakultätssprecher der „Staatswissenschaftlichen Fakultät“, dann 1965 Vorsitzender des ASTA der LMU, damals noch Organ einer „verfassten Studentenschaft“.
In dieser Funktion versuchte Kurt Faltlhauser den Blick im Gegensatz zur ideologischen Agitation der „Linken“ auf die Interessen der Studierenden zu richten, denn die Universität war nicht nur finanziell schlecht gestellt, auch in punkto Mitsprache der Studierenden bei universitären Belangen war vieles verbesserungswürdig. Die „Aktion 1. Juli – Bildung in Deutschland“ versuchte das Thema Bildung in der Gesellschaft zu platzieren; bundesweit wurde versucht die Bedeutung der Universitäten und der wissenschaftlichen Bildung zu heben.

Viele der damaligen Vorschläge und Forderungen wurden erst angenommen und umgesetzt, nachdem sich die heftigsten Wogen des 68er Protestes gelegt hatten. Kurt Faltlhauser resümiert: „Die Zeit als Studentenvertreter hat mich zum politischen Menschen, zum Kämpfer für meine Überzeugung gemacht. Aus dieser Sicht bin ich ein ´konservativer 68er`“

Bald nach seiner Promotion an der Universität Mainz gewann Kurt Faltlhauser für die CSU den Landtags-Stimmkreis München-West (1974). Bei allen Wahlen sowohl zum Bayerischen Landtag als auch zum Deutschen Bundestag hat er immer deutliche Mehrheiten in seinem Stimmkreis bzw. seinem Wahlkreis errungen.

Im Deutschen Bundestag (ab 1980) widmet er sich zunächst dem Thema der Gesundheitspolitik, dann der Finanzpolitik: Er wurde finanzpolitischer Sprecher der CSU-Landesgruppe, dann finanzpolitischer Sprecher der Gesamtfraktion von CDU/CSU, dann stellvertretender Fraktionsvorsitzender unter Wolfgang Schäuble und schließlich Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfinanzministerium unter Theo Waigel, und damit Mitglied der Bundesregierung von Helmut Kohl.

Edmund Stoiber holte ihn nach München zurück als „Leiter der Staatskanzlei“; ein Amt, das Kurt Faltlhauser drei Jahre einnahm. Danach wurde er Staatsminister der Finanzen, eine Aufgabe, die er neun Jahre erfüllte.
Sein alter Freund Stoiber hat ihn nach München geholt, mit ihm zusammen wollte Kurt Faltlhauser aus dem Amt scheiden. Freiwillig endete damit 2007 eine lange, erfolgreiche Laufbahn in den höchsten politischen Ämtern.

Nach seinem Ausscheiden, ein Jahr später, auch aus dem Bayerischen Landtag widmete sich Faltlhauser von seinem Büro direkt neben dem Siegestor aus vor allem seinen kulturellen Vorlieben in einer Reihe von Kuratorien und Beiräten.

Früh vergab die Volkswirtschaftliche Fakultät der LMU einen Lehrauftrag an Kurt Faltlhauser und machte ihn zu einem ihrer Honorarprofessoren.  Auch während seines Ministeramtes bot Kurt Faltlhauser sein Kolloquium zu aktuellen Fragen der Steuer- und Finanzpolitik an. „Das zwang mich, die Dinge, mit denen ich politisch umgehe, vertiefter und systematischer aufzuarbeiten und zu bedenken.“

Seine Verbundenheit mit der Volkswirtschaftlichen Fakultät zeigte er als Gründungsmitglied des VWL-Alumni-Clubs (gemeinsam mit Bundesbankpräsident Helmut Schlesinger). Fünf Jahre lang führte Kurt Faltlhauser diesen Club, eine der erfolgreichsten Alumni-Organisationen an der LMU.

Newsletter Dezember 2019

Jan Fleming

Sprachstudium und Studium der Psychologie an der LMU

Ian Fleming hatte keine geradlinige Karriere, der Autor des James Bond machte in den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg, während des Krieges und in den Jahren danach viele verschiedene Stationen durch, mit Spionage und Spielcasinos war er bestens vertraut.

Als Schüler besuchte er das elitäre Eton College, er lernte Sprachen und tat sich als Sportler hervor. Wegen einer delikaten Affäre mit einem jungen chinesischen Mädchen wurde er von der Schule verwiesen, und auch die nächste Station – die königliche Militärakademie Sandhurst - musste er wegen eines amourösen Abenteuers verlassen.

Er verließ England und bezog in Kitzbühel ein neues Quartier. In der dortigen freien Atmosphäre schloss er die Schulbildung ab und studierte anschließend Sprachen und Psychologie an der Ludwigs-Maximilians-Universität und in Genf.

Ian Fleming versuchte alles, im Diplomatischen Corps des Vereinigten Königreiches unterzukommen, er scheiterte jedoch und arbeitete stattdessen vier Jahre lang als Journalist bei Reuters. Dabei war sein größter Erfolg ein Bericht über einen Spionageprozess in Russland. Da ihm der Journalismus aber keinen adäquaten Lebensstil ermöglichte, avancierte Fleming zum Wertpapierhändler in London. Später nahm er einen Korrespondentenposten bei der Times an, der ihn in die Sowjetunion führte, wo er über eine Handelsreise berichten sollte – in Wahrheit spionierte er jedoch für das Auswärtige Amt.

Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wechselte Fleming zum Nachrichtendienst der Royal Navy und machte schnell Karriere. Fleming war unter anderem dafür zuständig, Gibraltar und Südspanien vor der Radarüberwachung durch die Deutschen zu schützen. Er war Verbindungsoffizier zu internationalen Spionen und Flüchtlingen, die sich im neutral gebliebenen Portugal austauschten; dabei besuchte er auch das Casino Estoril, das größte Casino Europas und Inspiration für seinen Roman Casino Royal.

Gegen Kriegsende nahm Fleming an einer Militärkonferenz auf Jamaika teil und war dort von der üppigen Landschaft beeindruckt. Er erwarb ein Strandgrundstück, baute ein Haus und verlebte auf dieser Karibikinsel von nun an die kalten Wintermonate, schrieb seine Geschichten und Romane und hatte mehrere Liebschaften bis er schließlich heiratete. Noch in den Flitterwochen schrieb Fleming seinen ersten Spionageroman Casino Royale mit der berühmt gewordenen Figur des Agenten James Bond. Doch Casino Royale erhielt wenig Zuspruch, und Drehbücher zu einer geplanten Serie über James Bond landeten in der Versenkung. Davon unbeirrt verfasste Fleming drei weitere Romane, ehe er From Russia with Love herausbrachte. Das war der Durchbruch, sogar John F. Kennedy nannte diesen Titel in einer Liste seiner Lieblingsbücher. Nachdem auch Diamonds Are Forever, Goldfinger und Thunderball großen Erfolg hatten, trat Fleming allmählich vom Journalismus zurück und konzentrierte sich auf seine Romane.

Insgesamt verfasste Fleming zwölf James-Bond-Romane, dazu neun James-Bond-Kurzgeschichten. Seine Bond-Romane beruhen nach Flemings Angaben zu 90 % auf wahren Begebenheiten und eigenen Erlebnissen. Auch die Begabung von James Bond für das Skifahren geht auf das Talent von Ian Fleming zurück, der diesen Sport bei vielen Reisen in Österreich betrieb. Die Romane fanden fast vollständig Eingang in die Film-Drehbücher, wobei der erste Film James Bond – 007 jagt Dr. No Anfang der 60er Jahre anlief.

Den Abschluss seiner Karriere als Schriftsteller bildet allerdings das Kinderbuch Chitty Chitty Bang Bang.

Während einer Sitzung eines Golfkomitees ereilte Fleming ein Herzinfarkt, und er starb wenig später an der Sandwich Bay in der Grafschaft Kent.

Newsletter Februar 2015

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