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Helmut Dietl

Helmut Dietl, studierte Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte in München. Einem breiten Publikum bekannt sind u.a.:

  • Schtonk!    
  • Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief     
  • Zettl

Newsletter Juli 2019

Juliane Diller

(geb. Koepke)

Promotion (Biologie) an der LMU

Wie tief man fallen kann, das hat Juliane Koepcke auf dramatische Weise selbst erfahren. Als 17-jährige überlebt sie einen Flugzeugabsturz aus 3.000 Metern über dem peruanischen Urwald. Als einzige bleibt sie am Leben und kann sich nach 11 Tagen Fußmarsch in eine Schutzhütte im Dschungel flüchten, wo sie schließlich entdeckt und gerettet wird.

Ist das Überleben des Absturzes schon ein Wunder, so war die Odyssee durch den Urwald überhaupt nur möglich, weil Juliane schon im tropischen Regenwald gelebt hatte. Ihre Eltern hatten eine Forschungsstation angelegt, um die Biodiversität des Amazonasbeckens zu erforschen.

Nach dem Unglück ging Juliane Koepcke zunächst aber nach Deutschland, wo sie in Kiel studierte und in München promovierte. Aber die Forschungsstation ihrer Eltern ließ sie nicht los. Dort machte sie die Studien zu ihrer Doktorarbeit und nach dem Tod ihres Vaters übernahm sie zusammen mit ihrem Mann Panguana, wie die Station heißt.

Inzwischen steht dem Ehepaar Diller ein wichtiger Sponsor zur Seite: Die Hofpfisterei in München unterstützt Panguana, um „mit diesem nachhaltigen Pilotprojekt einen Beitrag zum globalen Klimaschutz zu leisten, gleichzeitig die Erforschung des Regenwaldes, dem vielfältigsten und komplexesten Öko-System unserer Welt, zu fördern. Panguana könnte zu einem Vorbild für Erhaltung und langfristigen Schutz des Regenwaldes und seiner Bewohner werden.“

Das persönliche Engagement des Ehepaars Diller zusammen mit der Förderung der Hofpfisterei hat Erfolg: In wenigen Jahren konnte das Areal von Panguana durch Zukäufe vervierfacht werden und das peruanische Umweltministerium erklärte diese älteste biologische Station von Peru zum privaten Naturschutzgebiet. Der zuständige Minister ließ es sich nicht nehmen, die Urkunde an Frau Dr. Juliane Koepcke de Diller, wie sie in Peru heißt, persönlich in Lima zu übergeben.

Bei allem Engagement in Peru ist Dr. Juliane Diller aber in erster Linie die Stellvertretende Direktorin der Zoologischen Staatssammlung, die zu den Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns gehört, und seit über 26 Jahren die Leiterin ihrer großen zoologischen Fachbibliothek.

Newsletter Juli 2016

Erich von Drygalski

Professor für Geografie an der LMU

Nur wenige Tage bevor er als Rektor in der Aula die Festrede zum 450. Bestehen der Ludwig-Maximilians-Universität hielt, gründete er mit befreundeten Münchnern die Münchener Universitätsgesellschaft. Raumnot, Lehrer- und Ausstattungsmangel sowie steigende Studierendenzahlen prägten die Universitäten der letzten Jahre des Ersten Weltkrieges und den inflationsgeplagten Jahre danach. Der Staat war überfordert, Forschung und Lehre auf hohem Niveau zu halten.

Drygalski hatte die Gründung initiiert und hat wichtige Unterstützer gewinnen können: Der damalige Ministerpräsident des Freistaates, Hugo Graf von und zu Lerchenfeld auf Köfering und Schönberg, der Generaldirektor der Münchener Rückversicherungsgesellschaft, Wilhelm Kißkalt, und die beiden Schriftsteller Thomas Mann und Ricarda Huch, um nur einige zu nennen.

Drygalski war zu dieser Zeit einer der einflussreichsten und berühmtesten Geografen, war Mitglied der Leopoldina, er veröffentlichte mehrere stark beachtete Bücher und konnte in Vorträgen seinen Zuhörern auch komplizierte Zusammenhänge schlüssig und packend erklären.

Bekannt wurde Drygalski vor allem durch seine Forschungsreisen. Die wichtigste war die Leitung der ersten deutschen Südpolar-Expedition von 1901 bis 1903. Leider blieben die 36 Teilnehmer, unter ihnen viele Wissenschaftler, schon früh im Eis stecken und mussten zwei Jahre überwintern. Sie nutzen die Zeit zu intensiven wissenschaftlichen Untersuchungen und Erkundigungen. Obwohl Roald Amundsen hohe Anerkennung zollte und es nahezu 30 Jahre dauerte, bis die Erkenntnisse ausgewertet waren, kam es zunächst nicht zu einer zweiten deutschen Antarktis-Expedition: Kaiser Wilhelm II soll die Nase gerümpft haben, die Engländer waren dem Pol deutlich näher gekommen. Für Drygalski war die Wissenschaft wichtiger.

Newsletter Juli 2016

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