„Dafür stehe ich mit meinem Namen.“ Einer der bekanntesten Aussprüche eines deutschen Unternehmers, und ja, über 40 Jahre stand er an der Spitze eines Vorzeigeunternehmens, den HiPP-Betrieben, die trendig und richtungsweisend zum führenden Hersteller von Baby-Nahrung wurden. HiPP ist regional und global gleichermaßen ausgerichtet und kann sich rühmen, einer der weltweit größten Verarbeiter von biologischen Rohstoffen zu sein, und das alles mit einer Wirtschaftsweise, die von ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit geprägt ist. Ökologie und Ökonomie sind bei HiPP keine Gegensätze. "Das Beste aus der Natur. Das Beste für die Natur." ist der Maßstab, an dem das Wachstum des Familienunternehmens und seines Sortiments beständig gemessen wurde und wird.
HiPP hat früh die Entscheidung getroffen, die Baby- und Kindernahrung als reine Bioprodukte anzubieten. Dadurch wurden die Produkte teurer, aber auch konkurrenzlos. Ein paar Jahre war nicht klar, ob sich dieser strenge Qualitätskurs durchsetzt. Aber letztlich hat der Handel die konsequente Haltung honoriert. Er musste aber auch, denn sonst wären ihm die Premiumkäufer weggeblieben, die wegen der Babynahrung kamen und dann blieben, um noch andere Dinge zu kaufen.
Danach reihte sich dann ein unternehmerischer Erfolg an den anderen, und das alles mit der Herstellung von Kindernahrung nach eigens definierten ethischen Grundsätzen zur Erhaltung der Natur.
Aber kaum fängt man an, sich ein wenig mit seiner Biografie zu beschäftigen, staunt man über die Vielseitigkeit dieses Mannes, über die vielen Dinge, die ihn zusätzlich zu seinem Unternehmen beschäftigen, ihn umtreiben. Die Bild-Zeitung hat ihn einmal charakterisiert: Deutschlands außergewöhnlichster Unternehmer! Lassen Sie uns ein paar dieser Seiten beleuchten:
Claus Hipp ist Christ, nicht nur ein Katholik, der sonntags an der Messe teilnimmt, sondern der offen für seine Firma, von seinen Mitarbeitern, von seinen Führungskräften fordert: „Christliche Verantwortung soll unser Handeln prägen“. Und welcher erfolgreiche Wirtschaftsboss beschreibt schon die Zehn Gebote als Leitlinien seines Handelns, zusammen mit den Vier Kardinaltugenden? Er lässt sich zitieren: „Der Glaube ist Basis des Lebens und oberste Richtschnur für alles, was ich mache. In all unserem Tun brauchen wir eine Orientierung nach oben.“ Und weiter: „Der Glaube gibt Halt, er ist ein Akt des Willens und der Demut.“
Claus Hipp schreibt Bücher, er setzt sich mit unserer Welt, mit Bildung, mit den Strömungen unserer Gesellschaft auseinander. Die Titel der Bücher:
- Das Hipp-Prinzip, Wie wir können, was wir wollen
- Agenda Mensch
- Die Freiheit es anders zu machen
- Achtung Anstand
Seine Reden schreibt er übrigens noch mit der Hand und seit seinem Studium mit Füller von Pelikan.
Claus Hipp ist Landwirt, in Kooperation mit Wissenschaftlern, mit Bioland und mit dem Landesbund für Vogelschutz werden auf dem familieneigenen Ehrensberger Hof in Pfaffenhofen Methoden erforscht, die sich im Grünlandbetrieb positiv auf Bodenfruchtbarkeit und die Artenvielfalt auswirken. Ziel ist es, diesen Bio-Hof als Musterbetrieb nachhaltig, biodiversitätsfreundlich und effektiv zu bewirtschaften.
Gezeigt werden soll, wie Nachhaltigkeit und der Schutz der biologischen Vielfalt in den landwirtschaftlichen Alltag integriert und damit Verbesserungen erzielt werden können. Langfristig möchte er Erzeugern pragmatische Hinweise für kostengünstige Maßnahmen zum Erhalt der biologischen Vielfalt an die Hand geben und damit die Anzahl besonders biodiversitätsfreundlicher Erzeuger erhöhen.
Claus Hipp war Turnierreiter: Im Military-Reiten kämpfte er um Siege und Platzierungen, aber als Stuntman in Filmen verdiente er Geld und sein Handeln mit Pferden erlaubte es ihm, eine Pferdezucht aufzubauen. Die Reitwettbewerbe finden inzwischen ohne ihn statt, der Film, wenn er denn noch Pferdeszenen zeigt, muss mit anderen Stuntmen auskommen, aber die Pferdezucht existiert noch immer, jetzt in den Masuren (Polen) bei seinem Sohn Stefan.
Claus Hipp ist Radfahrer: In seiner Zeit als IHK-Präsident musste er einmal von der Max-Joseph-Straße in die Staatskanzlei am Hofgarten, der Ministerpräsident gab einen Empfang. Zu Fuß sind das 15 Minuten, mit dem Auto 6 Minuten (ohne Parkplatzsuche), Claus Hipp nahm das Fahrrad (5 Minuten), blieb aber erst einmal an den Zutrittskontrollen hängen. Kein Wunder, schließlich ließen sich die anderen Funktionäre mit großen Limousinen vorfahren. Zitat Hipp: “Das Rad spart Zeit und trainiert die Gesundheit!”
Bem.: Noch immer ist Claus Hipp Ehrenpräsident der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern, der Deutsch-Russischen Außenhandelskammer sowie der Vereinigung der Deutschen Wirtschaft in Georgien.
Claus Hipp ist Künstler: Die Gemälde von Nikolaus Hipp - so lautet sein Taufname und sein Künstlername - hängen bei der DIHK in Berlin, im Kunstmuseum Sofia, in der Deutschen Botschaft in Kiew. Er erhielt den Franz-Kafka-Kunstpreis für Malerei in Prag, seit ein paar Jahren lehrt er an der Kunstakademie im georgischen Tbilisi. Er sei ein Unternehmer, der malt, sagt er. Nicht umgekehrt.
Seine Gemälde sind abstrakte Farblandschaften in Öl auf Leinwand. Es sind Bilder, die unser Gefühl ansprechen und sinnlich-emotionale Empfindungen hervorrufen. Zitat Hipp: „Je weniger Mittel nötig sind, umso stärker die Aussage“
Seinen Lebensunterhalt könnte Hipp längst mit seinen Kunstwerken bestreiten. Den Erlös, den er durch den Verkauf seiner Bilder generiert, spendet er komplett für wohltätige Zwecke oder unterstützt damit junge Künstler.
Claus Hipp ist Musiker: Er spielt die zweite Oboe im Münchener Behörden-Orchester, wo viele seiner Kollegen Profimusiker sind. Jährlich werden – meist in der Aula der Ludwig-Maximilians-Universität in München – zwei bis drei Konzerte vor einem Publikum von meist über 600 Zuhörern veranstaltet. Solokonzerte werden bevorzugt mit jungen Künstlern aufgeführt, die damit kurz vor oder nach Beendigung ihrer Ausbildung die Gelegenheit zu einem öffentlichen Auftritt erhalten.
Auf Initiative von Claus Hipp entstand in Zusammenarbeit mit der Schweizer Oboistin Marie-Lise Schüpbach und dem Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks das Kammermusik-Festival ErstKlassik am Sarnersee. Natürlich ist Claus Hipp Schirmherr der Veranstaltung.
Claus Hipp ist Diplomat, er ist Honorarkonsul von Georgien für Bayern, Baden-Württemberg und Thüringen. Diese Aufgabe kam eher zufällig zustande: Im Behörden-Orchester war sein Nachbar zufällig Georgier, die beiden kamen ins Gespräch, ein Wort gab das andere, aber nicht nur das, inzwischen kennen wir Claus Hipp besser: Es führte zu einer langjährigen persönlichen und finanziellen Unterstützung der Kunst und der Universitäten in Georgien.
Claus Hipp ist Professor, er lehrt an der Staatlichen Kunstakademie im georgischen Tbilisi Bühnenmalerei und an der Universität Betriebswirtschaft, insbesondere Wirtschaftsethik.
Claus Hipp unterstützt das Gemeinwohl: Er hat in München die Tafel e.V. mitbegründet, deren Schirmherr er bis heute ist.
Claus Hipp ist Alumnus der LMU, im Testimonial der Universitätsgesellschaft – natürlich ist er Mitglied - sagte er: Da ich an der LMU studiert habe, fühle ich mich dieser Universität besonders verbunden. Sie war prägend für meine weitere Entwicklung.
Und wenn man Claus Hipp fragt, was seine Erfolgsgeheimnisse sind, so antwortet er: Erstens: Erfolg hat nur der Optimist. Zweitens: Nur Erfolg, den Sie auf anständige Weise erzielt haben, ist dauerhaft. Drittens: Sie müssen die richtigen Leute haben. Wenn man ihn fragt, wie er all diese Interessen und die vielen Aktivitäten unter einen Hut bringt, gibt er zwei Antworten: Eine rigorose Zeiteinteilung, die keinen Müßiggang kennt, und das Unternehmen wird immer an die erste Stelle gestellt.
Der Autor dieser Zeilen darf mutmaßen: Ohne das christliche Selbstverständnis, ohne den tiefen Glauben als Ankerpunkt, wäre der erfolgreiche Weg selbst einem so vielseitig begabten Menschen wie Claus Hipp nicht gelungen.