Die ersten Jahre Ludwigs waren von der Französischen Revolution geprägt: Ludwig XVI (König von Frankreich) legte ihm noch als Patengeschenk ein Oberstpatent in die Wiege, aber schon bald zwangen die Auswirkungen der Revolution die Familie zum Verlassen ihrer Heimatstadt Straßburg, sie zogen nach Mannheim, nach Schwetzingen und dann nach Rohrbach. Erst als sein Vater Kurfürst auf den Gebieten der Wittelsbacher wurde, kam der 13-Jährige nach München.
Später ging Ludwig an die Universität, an die „Ludovico-Maximilianea“, wie sie damals hieß. Dort kam er in den Einflussbereich des Professors für Moralphilosophie, Johann Michael Sailer. Ein ganzes Semester hindurch erhielt er ein Privatissimum über „Die Moral des Regenten in christlichen Maximen“. Daneben wirkten auf ihn die bedeutendsten Juristen, Friedrich Carl von Savigny und Anselm Ritter von Feuerbach, für welche der Staat ein rational geordnetes Kunstwerk war. Ludwig vertiefte seine Studien anschließend in Göttingen und wurde auch dort mit einer frühliberalen Staatsauffassung in Deutschland konfrontiert.
An beiden Universitäten war Ludwig ein engagierter Student und legte den Grund zu der vielseitigen Bildung, die später dem Regenten ermöglichte, auf den verschiedensten Gebieten, wie viele Tausend fachliche Signate in den Ministerialakten beweisen, selbsttätig zu wirken.
Beide, der Vater und Ludwig verlegten den Sitz der Universität: Der Vater, noch als Kurfürst Maximilian IV. verlegte ihn von Ingolstadt nach Landshut und Ludwig, schon als Ludwig I, König von Bayern dann von Landshut nach München.